Vinzenzwerk sagt DANKE!
Heute ist für uns der richtige Tag, einmal „Danke“ zu sagen. Unser Dank gilt den engagierten und verantwortungsvollen KollegInnen und MitarbeiterInnen im Vinzenzwerk, auf deren Tatkraft wir uns in den letzten zwei herausfordernden Jahren verlassen konnten.
Als damals im März 2020 die ersten Gerüchte von Schulschließungen zum Schutz vor einer Infektionswelle mit Corona die Runde machten, erschien das noch vollkommen unwirklich. Keiner hatte eine Vorstellung, was solch ein Schritt für uns bedeuten würde. Wir mussten lernen, dass es ein Zeit „Vor–Corona“ und eine „Nach–Corona“ geben würde.
Die stationäre Kinder und Jugendhilfe steht nach zwei Jahren weiterhin vor enormen Herausforderungen. In immer neuen Untersuchungen stellen wir fest, dass die Zeit der Pandemie sozialbedinge Unterschiede innerhalb der Gesellschaft vergrößert hat. Ganz aktuell stellen Forscher zum Beispiel eine „substantiell geringere“ Lesekompetenz bei Viertklässlern im Vergleich zu der vor fünf Jahren fest. Als eine Ursache wird der häufige Wechsel zwischen Distanz- und Präsenzlernen angeführt.
Die Vielzahl an Probleme, die sich aus diesem Wechsel und den vielen anderen Beschränkungen ergeben, erleben wir in der stationären Kinder und Jugendhilfe, ganz hautnah. Unsere KollegInnen in den Wohngruppen federn seither mit ihren Diensten in Lockdown, Quarantäne Situationen oder Lernen im Distanzunterricht nicht nur pädagogische Notfälle ab, sondern fungieren, wie viele Eltern im regulären Familienalltag auch, zudem als Lehrer-Ersatz. Das so etwas bei bis zu 9 Kindern im Gruppenalltag eine besondere Herausforderung ist, kann sich jeder vorstellen.
Wie viele andere Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, jongliert auch das Vinzenzwerk mit seinem Anspruch, den Kinder und Jugendlichen eine Teilhabe an Bildung und Freizeitgestaltung zu ermöglichen und den beschränkten finanziellen Mittel, die in der Jugendhilfe von der öffentlichen Hand dazu zur Verfügung gestellt werden. Die Aufgaben bleiben zahlreich, auch ohne Überstunden durch Lockdown und Schulschließungen und scheinen insgesamt nicht im Fokus der Politik zu stehen.
Wenn derzeit der Ausfall von Arbeitskräften durch Corona Infektionen und Quarantäne Maßnahmen diskutiert wird, sind Einrichtungen im sozialen Bereich da schon eine Erfahrung weiter. Wir haben in den vergangen Monaten erlebt, was es bedeutet, wenn plötzlich von acht Mitarbeitern einer Wohngruppe nur noch ein oder zwei für den Dienst zur Verfügung stehen. Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir uns in diesen Situationen auf die Solidarität und den Zusammenhalt im Vinzenzwerk verlassen konnten. Durch das Weiterarbeiten im Rahmen einer „Arbeitsquarantäne“ von infizierten, aber symptomfreie MitarbeiterInnen und das Aushelfen der anderen Gruppen und deren KollegInnen, konnten wir den Betrieb betroffener Gruppen mit bekannten und vertrauten Gesichtern aufrecht erhalten.
Wir richten unseren Dank daher heute mal nach Innen. Danke, liebe Vinzenzwerker.